Klosteranlage Lorch
Besichtigung der Klosteranlage, Staufergrablege und das große Stauferrundbild von Hans Kloss
Am 10.04.16 hat sich bei schönem Frühlingswetter eine kleine Gruppe baden-württembergischer und Schweizer Balten im ehemaligen Benediktinerkloster Lorch im schönen Remstal bei Schwäbisch Gmünd getroffen. Es waren 9 Erwachsene und 4 Heranwachsende, die der Einladung von René v. Samson gefolgt sind.
Unsere ausgezeichnete Gästeführerin war Gudrun Haspel. Sie hat uns nicht nur in die Geschichte der Staufer eingeführt, die auf dem Hohenstaufen nicht weit vom Kloster Lorch ihren Stammsitz hatten, sondern auch die wechselvolle Geschichte der Anlage Lorch erklärt.
In der Klosteranlage sind fünf Staufer begraben. Die ranghöchste ist Königin Irene von Byzanz (gest. 1208). Anlässlich ihres 800. Todestages wurde im Jahr 2008 am Eingang zur Klosteranlage eine Stauferstele errichtet.
Anhand der Steinwappen an der Abtei wurden wir bildlich auf die Namen der Äbte aufmerksam gemacht. So gab es z. B. den Abt Georg Kerler aus einer Bäckerfamilie, der als Wappenzeichen natürlich eine Brezel hat.
Die Klosteranlage ist nicht mehr vollständig erhalten, der Grundriss kann aber anhand der gärtnerischen Anlagen und Resten vorhandener Grundmauern noch gut nachvollzogen werden.
Die Klosteranlage wurde nach der Reformation eine Zeitlang als Klosterschule genutzt. Heute befindet sich in den noch erhaltenen ehemaligen Klostergebäuden ein Altenpflegeheim.
Höhepunkt des Rundgangs durch die Klosteranlage war das 2002 fertig gestellte Stauferrundbild von Hans Kloss. Das Bild hat immense Abmessungen - mit einer Länge von 30 Metern und ca. 4,50 m Höhe ist es das größte Leinwandgemälde Süddeutschlands. Auf dem Bild sind alle Stauferkönige und -kaiser und ihre wechselvolle Geschichte sehr detailliert dargestellt. Geschichtsunterricht hautnah. Besonders beeindruckend ist, dass viele dargestellte Burg- und Schlossanlagen heute noch erhalten sind und z. B. auf der Schwäbischen Alb besichtigt werden können. Man kann dieses Bild stundenlang ansehen und wird doch immer wieder etwas Neues darauf entdecken.
So viel Zeit hatten wir natürlich nicht – es musste ja noch der Klosterturm bestiegen werden. Von dort oben hatten wir dann einen wunderbaren Ausblick über das Remstal bis zum Hohenstaufen und Hohenrechberg sowie in die andere Richtung auf den Schwäbischen Wald mit dem direkt vor dem Kloster verlaufenden Limes.
Zum Abschluss gab es im Klostercafé für alle Hungrigen Kaffee und Kuchen mit gemütlichem Beisammensein, bis sich um 17.30 Uhr dann alle wieder auf den Heimweg gemacht haben. Vielen Dank an René v. Samson für die Organisation des kurzweiligen Nachmittags, der leider viel zu schnell vorbeigeflogen ist.
Alexandra v. Wistinghausen